Ist Autoaggression nur Ausdruck einer individuellen psychischen Erkrankung, oder spielen auch gesellschaftliche Faktoren eine Rolle? Die Frankfurter Rundschau nimmt sich des Themas an und versucht auch, ein altes Klischee zu relativieren.
„Wer sich ritzt, will doch nur Aufmerksamkeit“ – das ist die Schablone, in die Menschen, die sich mutwillig selbst verletzen, passen sollen. Ein Satz, der relativiert, abschwächt, herunterspielt. „Stell dich nicht so an, spiel dich nicht so auf, reiß dich mal zusammen.“ Und obgleich der Satz Betroffenen herabwürdigend den Ernst ihrer Lage absprechen soll, ein Klischee ist das mit der Aufmerksamkeit nicht. „Das Problem ist nicht das Zitat selbst, sondern die negative Wertung dessen, dass der Betroffene Aufmerksamkeit sucht“, sagt Anja Link. Man müsse sich doch überlegen, warum ein Mensch diesen schmerzhaften Weg wählen muss, um gehört zu werden. Meist schneiden sie sich mit unterschiedlichen Werkzeugen, verbrennen sich mit Zigarette oder Bügeleisen, schlagen sich selbst, reißen sich die Haare aus. Es gibt viele Formen der Gewalt gegen sich selbst.“
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