Eine Leserin hat uns einen Text geschickt, der die Intensität und die Heftigkeit der Gefühle von Borderline-Betroffenen gut beschreibt. Danke, Elisabeth!
„Das, was Du immer am schwierigsten fandest, war, anderen zu vermitteln, wie es sich anfühlt, Du zu sein. Das hatte zum einen damit zu tun, dass Du nicht besonders gut darin warst, über Deine Gefühle zu sprechen (schon gar nicht, wenn Du mal wieder 15 davon zur selben Zeit hattest), zum anderen, weil es für „normale“ Menschen so schwierig war, das nachzuvollziehen.
Marsha Linehan, die Erfinderin der DBT, vergleicht Borderline-Patienten mit Menschen mit schweren Verbrennungen: Sie haben, buchstäblich, keine Haut mehr, die sie vor äußeren Einflüssen schützt. Während das bei Verbrennungsopfern für alle weithin sichtbar und nachvollziehbar ist, ist das emotionale ohne-Haut-sein für andere unsichtbar und meist auch unverständlich. Wie soll auch jemand verstehen können, dass ein Blick, eine Bemerkung ausreichen können, um Dich in eine solche Krise zu werfen, dass Du nur noch sterben willst? Natürlich ist das nicht „normal“.