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Angehörigenworkshop: „Psychoedukation und Recovery“

Anmerkung BLRM: Eine der Referentinnen, Christiane Tilly, hat mehrere Bücher zum Thema Borderline geschrieben, unter anderem „Borderline: Das Selbsthilfebuch“ (Knuf/Tilly) und „Expedition Arbeit: Wege in Beschäftigung für Menschen mit Borderline“ (Tilly/Grefenberg)

„Psychoedukation und Recovery“ so lautet der Titel des Workshops, den der Landesverband NRW ApK am 7./8. Juli im Evangelischen Tagungszentrum in Wuppertal durchführen wird.

Übergreifendes Ziel des Seminars ist es, den Teilnehmer zu vermitteln, dass es trotz Leid, Ohnmacht und Hilflosigkeit möglich ist, mit psychischen Krisen im Angehörigenkreis zu leben und aus diesen Krisen zu lernen. Es sollen insbesondere auch Impulse zur Selbsthilfe gesetzt werden. Außerdem geht es darum, Angehörige von Schuld und Versagensgefühlen zu entlasten sowie Schamgefühle abzubauen.

Angestrebt wird, den Angehörigen genügend Zeit für den Austausch untereinander in einem „geschützten Raum“ und einem vertrauensvollen Klima zu geben.

Voraussichtliche Themen für den Samstag werden insbesondere:
• grundlegende Informationen zu den wesentlichen psychischen Erkrankungen
• deren Behandlungsmöglichkeiten sowie
• die Medikation sein.

Am Sonntag steht die „Selbstsorge“ im Vordergrund. Dabei sollen folgende Aspekte behandelt werden:
• Familie & Angehörige (Unterschiedliche Verarbeitung von Erlebnissen, Probleme Angehörige/Betroffene, Wichtige Hilfsangebote)
• Psychotherapeutische Themen (Abgrenzung/Eigenständigkeit, Schuld/Verantwortung, Trauer/Verlust)
• Krisenbewältigung (Deeskalation, Behandlungsverfügung, Zwangseinweisung).

Die Implusreferate zu den einzelnen Themen werden jeweils von „Profis“ gehalten, u.a. Andre Nienaber (Gesundheits- und Pflegewissenschaftler) sowie Christiane Tilly (Ergotherapeutin und Erziehungswissenschaftlerin).

Den Bericht über die Recovery Veranstaltung in 2017 lesen Sie hier.

Umgang mit Suizidgedanken für Angehörige

Fräuleins wunderbare Welt erklärt gut, wieso es wichtig ist, als Freund da zu sein, ohne den Anspruch zu haben, Therapeut sein zu müssen oder seine eigenen Grenzen zu vergessen.

„Doch warum begehen Menschen Suizide? Als völlig Außenstehende ist das schwer nachvollziehbar. Seit ich mit meiner Depression irgendwie klar kommen musste, kann ich suizidale Gedanken sehr gut nachvollziehen. Meine Sichtweise während eines starken Tiefs kann ich versuchen in Worte zu fassen, doch wirklich nachfühlen ist (wahrscheinlich zum Glück) für Nicht-Betroffene nur schwierig möglich. Diese Schwärze in mir drin, die komplette Hoffnungslosigkeit, die niemals enden wollende Aussichtslosigkeit. Die eingeschränke Wahrnehmung meines Körpers durch Dissoziationen bestärkt meine negative Gedankenspirale zusätzlich. Und so geht es nicht nur mir, so ergeht es vielen Menschen. Jeder nimmt das natürlich anders wahr, jeder hat andere Auslöser, andere Krankheiten, andere Gedanken, einen anderen Umgang damit.

Doch eines hilft jedem von uns: sich damit nicht einsam und alleine fühlen. 

Solange ich weiß, dass es Menschen gibt, die mir Herzen liegen und denen ich am Herzen liegen, die an mich denken und auf mich und mein Wohlergehen achten, solange verbleibt ein Funken Hoffnung.“

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