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Ein Mensch, auch mit Narben
Spiegel Online portraitiert eine Borderline-Betroffene in dem Artikel „Ich bin ein Mensch, auch mit Narben“. Aus dem Vorspann: „Michaela hat eine Borderline-Persönlichkeitsstörung. Seit Jahren ist sie ihren Gefühlsschwankungen hilflos ausgeliefert, verletzt sich oft selbst. Das Porträt einer Frau, die viel verloren hat und für Anerkennung kämpft.“
Achtung: Der Artikel enthält im oberen Drittel eine recht drastische Schilderung sexueller Gewalt (eingerückter, kursiver Text).
Passend dazu gibt es noch ein Interview mit Prof. Martin Bohus, der die Krankheit und Behandlungsmöglichkeiten erklärt.
Wer sich dafür interessiert, wie der Genesungsweg von Menschen wie Michaela, die „sehr schwer und chronisch krank ist“ (aus dem Artikel) aussehen kann, dem sei das Buch von Andreas Knuf „Gesundung ist möglich!: Borderline-Betroffene berichten“ ans Herz gelegt.
Hilfreich ist auch das Buch „Borderline im Trialog: Miteinander reden – voneinander lernen“ von Michael Armbrust und Anja Link, das detailliert und präzise auf die verschiedenen Aspekte einer Genesung und ihrer Schwierigkeiten eingeht.
Der Weg aus der Hölle
Das Magazin „Zeit Wissen“ zeichnet die Entwicklung der Dialektisch-Behavioralen Therapie nach und erklärt, warum Menschen Gefühle brauchen und wie man besser mit ihnen umgehen kann.
Plus: Marsha Linehans Weg zur Erfinderin einer Therapie für „hoffnungslose Fälle“.
Den ganzen Artikel gibt es bei Zeit Online.
Wie ein eingesperrtes Tier
So fühlte sich Marietta in der Psychiatrie. Sie ritzte sich, randalierte, wollte sich umbringen – bis jemand die starke junge Frau in ihr erkannte. Die Frau, die Ärztin werden will.
Ein bewegender Bericht der Zeitschrift „chrismon“
Papierhaut
Eine Leserin hat uns einen Text geschickt, der die Intensität und die Heftigkeit der Gefühle von Borderline-Betroffenen gut beschreibt. Danke, Elisabeth!
„Das, was Du immer am schwierigsten fandest, war, anderen zu vermitteln, wie es sich anfühlt, Du zu sein. Das hatte zum einen damit zu tun, dass Du nicht besonders gut darin warst, über Deine Gefühle zu sprechen (schon gar nicht, wenn Du mal wieder 15 davon zur selben Zeit hattest), zum anderen, weil es für „normale“ Menschen so schwierig war, das nachzuvollziehen.
Marsha Linehan, die Erfinderin der DBT, vergleicht Borderline-Patienten mit Menschen mit schweren Verbrennungen: Sie haben, buchstäblich, keine Haut mehr, die sie vor äußeren Einflüssen schützt. Während das bei Verbrennungsopfern für alle weithin sichtbar und nachvollziehbar ist, ist das emotionale ohne-Haut-sein für andere unsichtbar und meist auch unverständlich. Wie soll auch jemand verstehen können, dass ein Blick, eine Bemerkung ausreichen können, um Dich in eine solche Krise zu werfen, dass Du nur noch sterben willst? Natürlich ist das nicht „normal“.