Archiv des Autors: Trialog

Suizid in der Stadt

Die FAZ berichtet in einem großen Artikel von der Tagung der Frankfuter Gesellschaft für Suizidprävention:

„In der Metropole Frankfurt liegt die Suizidrate mit 12 bis 13 Fällen im Jahr je 100 000 Einwohner etwas höher als anderswo, berichtet [Andreas] Reif, [Direktor der Psychiatrie an der Universitätsklinik Frankfurt] . Allerdings kommt nur ein Drittel der 90 Menschen, die sich im Jahr hier das Leben nehmen, auch aus der Stadt. Die Zahl der Suizide auf 60 im Jahr zu senken ist Ziel des Präventionsprojekts Frappe, an dem unter Federführung der Universitätsmedizin Rechtsmediziner, Allgemeinmediziner, alle psychiatrischen Kliniken der Stadt und das Gesundheitsamt beteiligt sind. Suizid sei ein Krankheitssymptom von Stimmungs- und Suchterkrankungen sowie Psychosen, erklärt Reif. Depressionen seien der höchste Risikofaktor. Deshalb könne man mit guter Behandlung viele Tode verhindern.“

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Geliebter Tornado

Autorin Mirna Funk schildert in einem Beitrag für die Zeitschrift „Einfach sein“ sehr eindrücklich, was es bedeutet, mit einem Borderline-Betroffenen zusammenzusein.

„Wie in einem Hamsterrad fühlt sich das Leben mit meinem geliebten Tornado an. Am Anfang hatte ich noch das Gefühl, dass sein Leben reines Chaos ist und dass ich in dieses Chaos nicht hineingezogen werden will, aber mittlerweile habe ich begriffen, dass es eigentlich ein sehr schlaues System ist, das nur chaotisch wirkt. Das Chaos tritt ja wohlgeordnet in Erscheinung. Und jetzt, nach all den Jahren, schaue ich nur noch dem System dabei zu, wie es so tut, als sei es unberechenbar, obwohl genau das Gegenteil zutrifft, es ist so schrecklich berechenbar, dass man daran eigentlich zugrunde geht.“

Den ganzen Artikel gibt es hier zum Download.

Selbstoffenbarung auf YouTube – hilft das?

Unter dem Hashtag #Storytime erzählen auf Youtube Hunderttausende von Depressionen, Borderline, Schizophrenie. Ist das hilfreich oder gefährlich?

„Der Medienpsychologe Frank Schwab vermutet, dass die meisten Youtuber, die ihre psychische Erkrankung thematisieren, eine ähnliche Motivation haben wie [die Borderline-Betroffene] Charis. Denn viele Erkrankungen haben narzisstische Anteile. „Die werden mit den Clips und den Reaktionen darauf bedient. Das kann manchmal harmlos, manchmal gefährlich sein“, sagt Schwab. Oft tue das positive Feedback den Youtubern wirklich gut, der Austausch helfe auch betroffenen Zuschauern. „Youtube funktioniert dann wie eine Plattform für online vermittelte Selbsthilfegruppen“, erklärt Schwab. „Andererseits entstehen durch die Sehnsucht nach Anerkennung aber auch Wettkämpfe um Kommentare und Klicks, die ungesunde Ausmaße annehmen können.““

Den gesamten Artikel gibt es bei jetzt.de

Spiegel Online: Anorexie bei Erwachsenen

„Dass auch erwachsene Frauen eine Anorexie entwickeln können, zeigen Daten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV): Im Jahr 2017 wurden demnach mehr als 10.000 Frauen zwischen 30 und 40 Jahren wegen Magersucht behandelt. Bei den 40- bis 50-Jährigen waren es etwa 6400. (..)

Die Gründe, warum Frauen eine Anorexie entwickeln, sind unterschiedlich. In der Regel tritt die Essstörung auf, wenn die Verletzbarkeit im Leben besonders groß ist und Veränderungen passieren, die überfordern. „Für junge Menschen ist das meist die Pubertät“, sagt Stephan Zipfel, Ärztlicher Direktor der Psychosomatischen Medizin am Universitätsklinikum Tübingen. In dieser Zeit verändert sich der Körper, Jugendliche müssen zunehmend Verantwortung übernehmen und haben das Bedürfnis, sich von ihren Eltern abzugrenzen. Kommen dazu familiäre Probleme, Mobbing in der Schule und fühlt jemand sich mit sich und seinem Körper nicht wohl, gibt die Fokussierung aufs Essen das Gefühl, wenigstens eine Sache im Griff zu haben. „Magersucht ist damit auch ein Kontrollversuch“, so Zipfel.

Doch auch im Erwachsenenalter gibt es Lebensereignisse, die den Alltag ins Wanken bringen können. Etwa die Trennung vom langjährigen Partner, der Auszug der Kinder, die Angst vorm Altwerden.“

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