Archiv der Kategorie: Nachrichten

Mitglieder für neue Selbsthilfegruppen gesucht

Derzeit gibt es Gründungsinitiativen für drei neue Selbsthilfegruppen in Frankfurt:

  • „Chamäleon“ – Selbsthilfegruppe für junge Borderliner*innen (zwischen 18 und 35 Jahren) (Flyer)
  • Betroffene Narzisstischer Gewalt (Flyer)
  • „Die Muthasen“  – Selbsthilfegruppe zum Austausch und zur Unterstützung für junge Menschen (18 bis 35 Jahre) mit Depressionen und/oder Ängsten (Flyer)

Interessierte melden sich bei der Selbsthilfe-Kontaktstelle Frankfurt
Tel. 0 69 – 55 94 44
www.selbsthilfe-frankfurt.net

Neu: Informationsgruppe für Angehörige von Menschen nach einem Suizidversuch

Der Suizidversuch eines nahe stehenden Menschen löst bei Familie und Freunden häufig Angst, Verunsicherung oder Hilflosigkeit aus.

Die im Rahmen des FraPPE-Projekts (Frankfurter Projekt zur Prävention von Suiziden mittels Evidenz-basierter Maßnahmen) eingerichtete fachlich geleitete Informationsgruppe, die sich an Angehörige von Menschen nach einem Suizidversuch richtet, informiert Sie über Themen wie die Entstehung und die Ursachen von Lebensmüdigkeit sowie die Behandlungsmöglichkeiten der (in den allermeisten Fällen) zugrundeliegenden psychischen Erkrankung. Außerdem werden der Umgang mit suizidalen Menschen sowie Hilfsangebote für die Betroffenen und ihre Angehörigen zur Sprache gebracht.

Bitte beachten Sie: Unsere fachlich geleitete Informationsgruppe ist kostenlos und unverbindlich. Sie richtet sich an Angehörige von Menschen, die einen Suizidversuch unternommen haben. Um besser planen zu können, bitten wir Sie um eine kurze Anmeldung per E-Mail an christiane.schlang@kgu.de.

Wenn Sie einen nahe stehenden Menschen durch einen Suizid verloren haben, wenden Sie sich bitte an die AGUS-Gruppe Frankfurt (www.agus-selbsthilfe.de).Viele hilfreiche Informationen, Hilfsangebote und aktuelle Terminhinweise finden Sie auch im Internet: http://frans-hilft.de.

Hier gibt es den Flyer zur Gruppe zum Download.

Neue DBT-Station in Gießen

Die Vitos Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Gießen hat seit April 2019 eine zertifizierte DBT-Station (Station 8) mit einem  3-gliedrigen Behandlungsangebot:

1. Akut- oder Regelbehandlung

Für Patienten mit Verdacht auf eine Persönlichkeitsstörung:

  • Analyse des Problems und Behandlung der Symptomatk, die zur Aufnahme geführt hat
  • Diagnostik
  • Bei Notwendigkeit medikamentöse Behandlung
  • Reduktion akuten dysfunktionalen Verhaltens
  • Unterstützung bei psychosozialen Problemen
  • Einstieg in Skills und Spannungsregulation
  • Erlernen von realisierbaren funktionalen Strategien zur Krisen- und Streßbewältigung

2. Borderline-Krisenbehandlung

Für Patienten mit einer bekannten Borderline-Störung, die sich in einer Krise befinden (z.B. akute Suizidalität).

ZIele der Therapie:

  • Reduktion von Suizidalität und von akutem dysfunktionalen Verhalten
  • Reaktivieren von Skills
  • Erlernen von funktionalen Strategien zur Krisen- und Streßbewältigung

3. DBT – Dialektisch behaviorales Therapieprogramm

Für Patienten mit gesicherter Borderline-Diagnose und der Bereitschaft zu einer DBT-Behandlung, um ihre persönlichen Lebensziele erreichen zu können.

Ziele der DBT-Therapie:

  • Bewältigung von Suizidalität und Krisen
  • Wissen über das eigene Störungsbild
  • Verbesserung von schweren Störungen des emotionalen Erlebens
  • Achtsamkeit und Akzeptanz (was wir nicht ändern können) und Veränderung (was sich ändern lässt)
  • Verbesserung von Verhalten, Gefühlen und Lebensqualität

Alle Angebote werden ergänzt durch Anteile von Akzeptanz-, Mitgefühls- und Motivations-basierten Therapien sowie bei Bedarf Elementen der Traumatherapie.

Weitere Informationen:

Vitos Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Gießen
Licher Straße 106
35394 Gießen
Tel.: (0641) 403-269 (zur Vereinbarung eines Aufnahmetermins)
WWW: www.vitos-giessen-marburg.de
Schwerpunkte: zertifizierte DBT-Station

Deutschlands erstes Mental Health-Cafe

Derzeit läuft eine Crowdfunding-Kampagne für „BERG & MENTAL“, Deutschlands erstes Mental Health-Cafe, in München. Die Initiatoren (u.a. Dominique de Marné von Travelling the borderline) schreiben:

„Wir wollen eine permanente, niederschwellige Anlaufstelle für alles rund um Mental Health sein. Bei uns geht’s um psychische Gesundheit. Und darum, dass das nicht automatisch „Depression“ oder „Burnout“ heißen muss. Es geht darum, dass wir alle eine Psyche haben, einen Kopf, Gedanken, Seele, Hirn, mit dem wir ab und zu kämpfen.
Wir wollen verändern, dass und wie wir über psychische Gesundheit reden. Überhaupt, anders, normaler, besser. Mit BERG & MENTAL wollen wir einen Ort schaffen, an dem man auch mal über solche Dinge reden kann, aber nicht muss. An dem man reden, zuhören, lernen, wachsen, aufladen, abschalten, runterkommen und lachen kann – in einer schönen Atmosphäre, bei einem leckeren Kaffee.

Geplante Eröffnung: Oktober 2019
Café, Produkte, Seminare und Events rund um das Thema seelische Gesundheit
Das Konzept ist nominiert für den Deutschen Integrationspreis

Für mehr Informationen zur Kampagne bitte hier entlang. Einen Bericht in der Zeitschrift „Business Punk“ gibt es hier.

Wenn Reden gesund macht – oder kränker

Die Wochenzeitung „Die Zeit“ erläutert in einem langen Artikel Chancen und Risiken von Psychotherapien. Zwar geht der Artikel nicht ausdrücklich auf Borderline ein, er zitiert aber mehrfach Prof. Martin Bohus, den  führenden deutschen DBT-Fachmann.

„Glückt eine Therapie, gehen die Symptome zurück, und der Patient kann wieder für sich sorgen, sein Leben gestalten, so wie er es möchte. Oft zeigen sich positive Begleiteffekte, etwa, dass seine Beziehungen besser werden, er vielleicht endlich Sport macht oder die Ernährung umstellt. Doch es wird immer klarer: Wie jede wirksame Therapie kann auch die Psychotherapie Nebenwirkungen haben. Die Risiken der Seelenkuren wurden bloß lange Zeit nicht systematisch gemessen, obgleich das Verfahren seit rund hundert Jahren angewandt wird.

Es ist bereits ein Risiko, wenn nichts passiert. Psychiater Bohus: „Wenn sich nach drei Monaten keine deutliche Besserung zeigt, ist die Therapie höchstwahrscheinlich unwirksam.“ Ein Mythos sei es, zu glauben, die ausbleibende Besserung sei die Schuld des Patienten. „Es ist die Aufgabe des Therapeuten, ihn zu motivieren und zu ermutigen, sich neuen Erlebens- und Sichtweisen auszusetzen. Wenn der Kranke dies alleine könnte, dann hätte er es längst getan.“ Unwirksame Therapien fortzusetzen ist in den Augen von Bohus Betrug: „Da werden nicht nur finanzielle, sondern auch wichtige emotionale Ressourcen beim Patienten verbrannt.“

Zum vollständigen Artikel bitte hier entlang.