Borderline Rhein-Main e. V.
Der Borderline Rhein-Main e. V. ist ein eingetragener Verein in der Rhein-Main-Region, der sich für Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung und deren Angehörige engagiert. Gegründet am 25. März 2023, ging er aus einer bereits seit 2014 bestehenden ehrenamtlichen Initiative hervor. Diese Initiative – der Frankfurter Borderline-Trialog – war von Beginn an das einzige niedrigschwellige Angebot zum Thema Borderline im Rhein-Main-Gebiet und stieß daher auf enormes Interesse.
Ziel des Vereins ist es, diese erfolgreiche freiwillige Arbeit fortzuführen und auszubauen.
Ziele und Aufgaben
Der Verein hat das Ziel, Borderline-Betroffenen und ihren Familien im Raum Frankfurt, Mainz, Darmstadt und Umgebung Hilfe und Ressourcen bereitzustellen. Im Mittelpunkt steht die Förderung von Verständnis, Austausch und Aufklärung rund um die Borderline-Persönlichkeitsstörung. So klärt der Verein fachlich und sachlich über das Störungsbild auf, um Vorurteile und Stigmatisierung abzubauen. Ein zentrales Anliegen ist der enge Austausch zwischen Betroffenen, Angehörigen und Fachleuten – der sogenannte Trialog. In diesem dialogischen Ansatz kommen alle Beteiligten auf Augenhöhe miteinander ins Gespräch und lernen voneinander, was zu mehr Verständnis und gegenseitiger Unterstützung führt. Darüber hinaus setzt sich Borderline Rhein-Main e. V. dafür ein, die Lebenssituation der Betroffenen zu verbessern und Krisen vorzubeugen, etwa indem frühzeitig Hilfsangebote vermittelt werden. Der Verein arbeitet überparteilich, konfessionell unabhängig und ausschließlich gemeinnützig im Interesse der Betroffenen.
Aktivitäten und Angebote
Zur Umsetzung seiner Ziele bietet Borderline Rhein-Main e. V. vielfältige Aktivitäten und Informationsangebote an. Ein Schwerpunkt ist der Borderline-Trialog, ein regelmäßiges Treffen, bei dem Betroffene, Angehörige und professionelle Helfer miteinander ins Gespräch kommen. Der Frankfurter Trialog findet jeden zweiten Dienstag im Monat von 18:00 bis 19:30 Uhr online statt und alle Interessierten – ob Betroffene, Angehörige oder Fachkräfte – sind herzlich eingeladen, teilzunehmen. Ähnliche Austauschgruppen werden auch in anderen Städten der Rhein-Main-Region unterstützt.
Neben den Gesprächsrunden engagiert sich der Verein in der Vermittlung von Wissen und Fertigkeiten. So organisiert er z. B. Seminare und Workshops – etwa einen „Family Skills“-Intensivkurs für Angehörige und Betroffene. In diesem Kurs erlernen Teilnehmer hilfreiche Fähigkeiten (Skills), um besser mit intensiven Gefühlen und dysfunktionalen Verhaltensweisen im Alltag umzugehen und somit das Familien- und Beziehungsleben zu stabilisieren.
Solche Angebote dienen der Psychoedukation und praktischen Lebenshilfe für das Umfeld von Borderline-Betroffenen.
Darüber hinaus fungiert der Verein als Informationsplattform: Auf der vereinseigenen Website werden umfangreiche Materialien und Adressen zur Verfügung gestellt. Interessierte finden dort Hintergrundwissen zur Borderline-Störung (z. B. Diagnosekriterien und Erfahrungsberichte aus Sicht von Fachleuten und Betroffenen) sowie Übersichten zu Therapieangeboten (etwa DBT-Therapieplätze, spezialisierte Kliniken und Skillsgruppen) in Frankfurt, Mainz, Wiesbaden, Darmstadt und dem Umland. Ebenso listet der Verein lokale Selbsthilfegruppen und Literatur- sowie Medientipps rund um das Thema. Ein regelmäßiger Newsletter informiert über aktuelle Veranstaltungen und Neuigkeiten.
Auch der persönliche Austausch und die Gemeinschaft kommen nicht zu kurz. Borderline Rhein-Main e. V. veranstaltet gelegentlich Freizeitaktivitäten und Treffen in lockerer Atmosphäre, um den Zusammenhalt zu stärken. So werden zum Beispiel gemeinsame Ausflüge organisiert – wie etwa eine Winterwanderung im Taunus – bei denen Betroffene und Angehörige zwanglos ins Gespräch kommen und gegenseitige Unterstützung erfahren können. Dieses vielseitige Angebot soll Betroffenen und ihrem Umfeld niedrigschwellige Hilfe, Orientierung und das Gefühl geben, mit ihren Herausforderungen nicht alleine zu sein.
Organisation und Mitgliedschaft
Borderline Rhein-Main e. V. ist als gemeinnützige Selbsthilfeorganisation vollständig ehrenamtlich aufgebaut. Die Vereinsstruktur bietet interessierten Personen die Möglichkeit, sich aktiv einzubringen: Mitglied kann jede*r werden, der die Ziele des Vereins unterstützen möchte. Der Jahresbeitrag ist bewusst niedrig gehalten (zurzeit 12 Euro pro Jahr), um möglichst vielen eine Mitgliedschaft zu ermöglichen. Durch ihren Beitrag und ihr Engagement können Mitglieder die Vereinsarbeit aktiv unterstützen und mitgestalten – sei es durch Mithilfe bei Veranstaltungen, in Arbeitsgruppen oder durch Ideen und Feedback. Zudem genießen Mitglieder Vorteile, wie z. B. ermäßigte Teilnahmegebühren bei Workshops und Kursen (aktuell erhalten Mitglieder etwa 10 % Rabatt auf den Family-Skills-Kurs).
Geleitet wird der Verein von einem engagierten Vorstandsteam, das von der Mitgliederversammlung gewählt wird. Der Vorstand besteht aus mehreren gleichberechtigten Personen, die unterschiedliche Aufgabenschwerpunkte übernehmen. Aktuell fungiert Dr. Maxie Kneist als 1. Vorsitzende des Vereins.
Zum Vorstand gehören zudem weitere Ehrenamtliche – beispielsweise ist ein Mitglied für die technischen Belange der Vereinswebsite und Online-Angebote zuständig. Alle Vorstandsmitglieder und Helfer arbeiten unentgeltlich und bringen ihre jeweiligen fachlichen oder persönlichen Erfahrungen ein. Unterstützt wird der Vorstand oft durch ein erweitertes Organisationsteam freiwilliger Helfer. Gemeinsam sorgen sie für die Umsetzung der Vereinsziele und die kontinuierliche Weiterentwicklung der Angebote. Die Finanzierung der Aktivitäten erfolgt aus den Mitgliedsbeiträgen sowie durch Spenden und Fördermittel; sparsame Mittelverwendung und Transparenz sind dabei selbstverständlich.
Kooperationen und Partner
Um seine Aufgaben bestmöglich zu erfüllen, arbeitet Borderline Rhein-Main e. V. mit verschiedenen Kooperationspartnern in der Region zusammen. Von Beginn an besteht eine enge Vernetzung mit dem Gesundheits- und Hilfesystem vor Ort. So fand der Frankfurter Borderline-Trialog ursprünglich in Kooperation mit dem Markus-Krankenhaus Frankfurt statt, wo Fachpersonal und Betroffene gemeinsam die Treffen gestalteten. Heute kooperiert der Verein beispielsweise mit dem Psychiatrischen Krankenhaus St. Valentinus in Bad Soden: Gemeinsam wurde dort eine Informationsveranstaltung zum trialogischen Austausch für Patienten, Angehörige und Behandler organisiert. Ebenso pflegt der Verein Kontakte zu regionalen Selbsthilfe-Kontaktstellen und -Verbänden. In Frankfurt besteht etwa eine Zusammenarbeit mit Selbsthilfe e. V., einer lokalen Selbsthilfe-Unterstützungsorganisation, im Rahmen von gemeinsamen Vortragsabenden und Workshops. Auch mit öffentlichen Stellen wie dem städtischen Gesundheitsamt (z. B. im Rahmen der Frankfurter Psychiatriewoche) arbeitet der Verein projektbezogen zusammen.
Darüber hinaus steht Borderline Rhein-Main e. V. im Austausch mit Fachkliniken, Therapeuten-Netzwerken und anderen Borderline-Initiativen über die Rhein-Main-Region hinaus. Diese Vernetzung stellt sicher, dass Betroffene und Angehörige bei Bedarf an passende Anlaufstellen vermittelt werden können und aktuelle Entwicklungen in Therapie und Selbsthilfe Eingang in die Vereinsarbeit finden. Durch die Kooperationen und sein wachsendes Netzwerk kann der Verein seine Reichweite erhöhen und gemeinsam mit Partnern weitere Hilfsangebote für Borderline-Betroffene im Rhein-Main-Gebiet etablieren.
Fazit: Borderline Rhein-Main e. V. bietet als junger Verein ein umfangreiches Informations- und Unterstützungsangebot für Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung und deren Angehörige in der Rhein-Main-Region. Mit klaren Zielen, ehrenamtlichem Engagement und einem starken Netzwerk trägt der Verein dazu bei, Verständnis zu fördern, Hilfe zugänglich zu machen und die Lebensqualität der Betroffenen nachhaltig zu verbessern.