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Ver-rückt sein

„Wenn wir mit einer Situation überfordert sind, ver-­rücken wir uns. Wir sehen keine andere Lösungsmöglichkeit mehr und dann passiert es, abrupt oder allmählich, auffällig oder unauffällig, wechseln wir die Welten.
Das Verrücken selber ist eine wertvolle Fähigkeit. Es kann uns in sonst unerträglichen Situationen schützen. Und es kann uns zu Erkenntnissen über uns selber verhelfen, denn meist kommen im Ver-rücken unsere Wünsche, Ängste, Erinnerungen und unterdrückten Gefühle zum Vorschein.“
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EX-IT: Raus aus der Psychiatrie!

„EX-IT“ ist ein neues Projekt des Bundesverbands Psychiatrie-Erfahrener (BPE) e.V., das zur Stärkung der Selbsthilfe und zur Verringerung von Drehtür-Psychiatrieaufenthalten beitragen soll.

»Die hilfreichste Hand hängt an Deinem eigenen Arm!«

Raus aus der Psychiatrie

EX-IT will raus aus der Psychiatrie und nicht rein. Das Projekt soll ein Wegweiser und Ratgeber sein, um für sich selbst verantwortlicher als bisher zu leben.

Projektziel

Ziel ist es, dauerhaft Psychiatrie Aufenthalte zu reduzieren oder ganz zu vermeiden und damit selbständiger und freier zu Leben. Weniger ambulante Hilfsdienste zu nutzen im Austausch mit einer eigenständigen Lebensführung sind auch erstrebenswert.

Zu diesem Zweck gibt es mehrere Workshops von Psychiatrie-Erfahrenen für Psychiatrie-Erfahrenen, eine Liste mit Selbsthilfe-Ressourcen und eine Telefonberatung.

Zum Reinlesen:

Ver-rücktheiten steuern (Download)

Wege zur Selbststabilisierung (Download)

 

Zum Hintergrund des Projekts

Studien ergeben: Jeder dritte Psychiatriepatient kommt nach seiner Entlassung irgendwann erneut in die Psychiatrie. Die vierteilige Radio-Serie „Verrückt“ von WDR5 geht dem Phänomen psychische Erkrankung auf den Grund.

 

 

Radio-Beitragsreihe: Verrückt

„Jeder dritte Patient, der schon einmal in einer psychiatrischen Klinik war, kommt nach der Entlassung wieder. Gleichzeitig konkurriert ein Heer von Klinikpsychiatern, Psychotherapeuten, Sozialpsychiatern und niedergelassen Ärzten um die Behandlung der Betroffenen. Doch wann ist jemand überhaupt psychisch krank? Was taugen die Kriterien, mit denen psychisch Kranke von „normalen“ Menschen unterschieden werden? Wie exakt sind die Diagnosen und was können sie bei dem Einzelnen anrichten? Fest steht, die Güte der Versorgung der Patienten und ihre Integration ins Alltags- und Arbeitsleben ist verbesserungswürdig. Martin Hubert untersucht die herrschenden Trends der Diagnostik und geht den Verrücktheiten nach, die sich das System der Psychiatrie immer noch leistet.“

Eine vierteilige Beitragsreihe von WDR 5 (insgesamt fast zwei Stunden). Alle Beiträge können hier abgerufen werden.

Passend dazu:
„EX-IT“ ist ein neues Projekt des Bundesverbands Psychiatrie-Erfahrener (BPE) e.V., das zur Stärkung der Selbsthilfe und zur Verringerung von Drehtür-Psychiatrieaufenthalten beitragen soll.

»Die hilfreichste Hand hängt an Deinem eigenen Arm!«

Zudröhnen oder Ausschleichen? Die neuen Pfade der Psychiatrie

„Pharmafirmen versprachen psychische Krankheiten mit Medikamenten zu heilen – und sind gescheitert. Jetzt steigen sie aus der Forschung aus. Studien zeigen: frühzeitiges Ausschleichen der Psychopharmaka hilft Patienten besser, als sie langfristig einzunehmen. Die Psychiatrie auf neuen Wegen?“

Ein langes Feature von WDR5 zum Thema Psychopharmaka. Auch wenn es überwiegend um Antipsychotika geht, sind die grundlegenden Informationen zur Entwicklung der Medikamentenindustrie und der alternativen Behandlungsmöglichkeiten auch für andere Betroffene interessant.

Das ganze Feature (auch zum Download) gibt es hier.

Einige der Protagonisten:

Joanna Moncrieff, Autorin von „The Bitterest Pills: The Troubling Story of Antipsychotic Drugs“ und anderen

Jann Schlimme, Autor von „Die abklingende Psychose“